Nachhallzeit(in Sekunden) ist die Zeit in welcher der Schallpegel in einem Raum nach Abschalten der Schallquelle um 60 Dezibel (das heißt auf ein Millionstel) seines ursprünglichen Wertes absinkt. Die Nachhallzeit ist also direkt abhängig von allen im Raum befindlichen Absorptionsflächen. Je nach Raumgröße und Anwendungszweck gibt es einen Idealbereich für die Nachhallzeit. Die DIN 18041 beschreibt diese für kleine und mittelgroße Räume.
Zur Erläuterung der Nachhallzeit finden Sie hier eine Skizze eines Besprechungs- bzw. Schulungsraumes, also eines Zimmers, bei dem es auf die richtige Nachhallzeit ankommt.
Der Sprecher(Schallquelle) erreicht seinen Hörer(Hörposition) auf verschiedenen Schallpfaden. Zum einen auf dem direktem Weg - der Sichtlinie. Dies ist der Direktschall. Er leistet in der Regel den größten Beitrag zum Hörerlebnis.
Zum anderen kommt das Wort des Sprechers auch über eine Vielzahl indirekter Wege zum Ohr des Zuhörers. Der indirekte Schall entsteht über Reflexionen an Wänden, Boden und Decke. Da dieser Weg länger als der Direkte ist, trifft dieser Anteil immer etwas später beim Hörer ein.
Wie gut der Sprecher verstanden wird, hängt im wesentlichen von zwei Faktoren ab:
Untersuchungen haben ergeben, dass der Mensch aufeinanderfolgende Töne dann als Einzeltöne wahrnimmt, wenn sie mit einem zeitliche Abstand von mehr als 50 Millisekunden eintreffen.
Für die Verständlichkeit von Sprache bedeutet dies, je später der indirekte Anteil des Wortes beim Zuhörer eintrifft, desto unverständlicher und verwaschener wird das Gesprochene. Eine Situation, die jeder schon einmal in einer Bahnhofshalle oder in einer großen Kirche erlebt hat.
Warum dies bei großen Räumen so deutlich auftritt, liegt daran, dass die erwähnten 50 Millisekunden dann zustande kommen, wenn die Wegdifferenz zwischen direktem und indirektem Schall 17 Meter beträgt. Auch bereits bei Räumen von 10 Meter Länge kann dieser Effekt eine deutliche Rolle spielen.